Sonntag, 16. Mai 2010

Mainzer Experte erforschte Wiesbadener Riesenlöwen

Mainz / Wiesbaden (mainz-wiesbaden-news) – Die frühesten und größten Löwen in Deutschland haben im Eiszeitalter vor rund 600.000 Jahren in der Wiesbadener Gegend gelebt und wurden 1906 von einem Mainzer Experten erstmals wissenschaftlich beschrieben und benannt. Das geht aus dem Taschenbuch „Der Mosbacher Löwe. Die riesige Raubkatze aus Wiesbaden“ des Wissenschaftsautors Ernst Probst hervor. Es ist bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und unter der Internetadresse http://www.grin.com/e-book/150768/der-mosbacher-loewe als gedrucktes Taschenbuch oder als elektronisches E-Book im PDF-Format erhältlich.

Der Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) ist nach dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich benannt. Dort hat man bereits 1845 in etwa zehn Meter Tiefe in den Mosbach-Sanden erstmals fossile Reste eiszeitlicher Tiere entdeckt. Die erste wissenschaftliche Beschreibung des Mosbacher Löwen erfolgte durch Wilhelm von Reichenau (1847-1925), der von 1910 bis 1915 erster Direktor des Naturhistorischen Museums Mainz war. Ihm hatten Funde prähistorischer Löwen aus Museen in Mainz, Wiesbaden, Darmstadt und Frankfurt am Main sowie aus der Universität Heidelberg zur Untersuchung vorgelegen.

Beim Mosbacher Löwen handelte es sich um eine riesige Raubkatze mit einer Gesamtlänge bis zu maximal 3,60 Metern, von denen rund 1,20 Meter auf den prächtigen Schwanz entfielen. Er war der größte Löwe in Deutschland und Europa. Nur der Amerikanische Höhlenlöwe (Panthera leo atrox) aus dem Eiszeitalter vor etwa 100.000 bis 10.000 Jahren war mit bis zu 3,70 Metern Gesamtlänge noch etwas größer. Knochen und Zähne des Mosbacher Löwen barg man in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Er war ein Zeitgenosse und gefährlicher Feind der frühen Menschen in der Zeit vor etwa 700.000 bis 300.000 Jahren in Europa.

Für Raubkatzen hat der Wiesbadener Autor Ernst Probst ein besonderes Faible. Aus seiner Feder stammen die Taschenbücher „Höhlenlöwen. Raubkatzen im Eiszeitalter“ und „Säbelzahnkatzen. Von Machairodus bis zu Smilodon“. Um Raubkatzen geht es teilweise auch in seinem Taschenbuch „Der Ur-Rhein“.

Ernst Probst veröffentlichte bei „GRIN“ unter anderem die Taschenbücher „Rekorde der Urzeit“, „Rekorde der Urmenschen“, „Archaeopteryx. Der Urvogel aus Bayern“, „Der Höhlenbär“, „Affenmenschen“ und „Seeungeheuer“. Alle Titel sind bei „GRIN Verlag für akademische Texte“ erschienen und in rund 1.000 Online-Buchshops sowie in jeder guten Buchhandlung erhältlich.