Donnerstag, 10. Februar 2011
Sagen und Legenden aus Rheinhessen
Archäologie und Geschichte ihrer Herkunft
In seinem aktuellen Werk begibt sich der Archäologe Peter Haupt als gebürtiger Ingelheimer auf die Spuren rheinhessischer Sagen und Legenden. Zu jeder der zahlreichen Überlieferungen erläutert er anschaulich und unterhaltsam Archäologie und Geschichte ihrer Ursprünge. Die Texte werden mit 229 meist farbige Abbildungen ergänzt.
Kurzbeschreibung
Sagen, Legenden und Meinungen sind als moralisierende oder belehrende Erzählungen oft Gegenstand der Sprachforschung und der Volkskunde. Hier wird eine andere Herangehensweise angewandt: Die Überlieferungen werden auf ihren Ursprung untersucht, dabei vor allem unter Berücksichtigung tatsächlich vorhandener Denkmäler: Bauwerke, Plätze, Gegenstände oder Personen sind in Rheinhessen als einem Brennpunkt geschichtlicher Entwicklung besonders häufig Ausgangspunkt für Sagen und Legenden.
Rheinhessen ist nicht ärmer oder reicher an Sagen, als andere Regionen – wie etwa der benachbarte Mittelrhein. Die kaum romantische Landschaft aber hielt viele Autoren der Vergangenheit davon ab, sich mit diesem Kulturgut zu befassen; rheinhessische Sagen haben es daher nicht geschafft, im 19. Jahrhundert in das klassische Repertoire des deutschen Sagenschatzes zu gelangen. Allenfalls noch die Sage vom Binger Mäuseturm oder Sagen um Karl den Großen und seine Pfalz in Ingelheim bilden hier eine Ausnahme.
Viele andere Überlieferungen scheinen eher lokaler Bedeutung zu sein, wie verschiedene Schatzsagen, Erzählungen von Teufel, Frevlern und Hexen, Sagen um Quellen und Geistergeschichten. Eine große Zahl solcher Überlieferungen wird im Text zitiert und, nach Themen geordnet, in einen übergreifenden Kontext gestellt.
Details zu Werk und Autor:
http://gree-mahe-publishing.com/Themen/Regionalgeschichte/Sagen-und-Legenden-aus-Rheinhessen.html
Leseprobe online:
http://blog.gree-mahe-publishing.com/news/leseprobe-sagen-und-legenden-aus-rheinhessen/
Einführung des Verfassers
Archäologische und historische Denkmäler sowie Relikte des stetigen Wandels unserer Kulturlandschaft sind Teile unseres kulturellen Erbes, welches wiederum ganz wesentlich für die Identität unserer Gesellschaft ist. Die Antworten auf die Fragen wer wir sind und woher wir kommen, Definitionen von Heimat und Kultur, dies alles benötigt die Kenntnis um unsere Vergangenheit. Wenn man die Vergangenheit als dunklen Wald betrachtet, den man hinter sich läßt, während man einen nur wenig voraussehbaren Weg in die Zukunft beschreitet, dann sind alte Orte und Objekte, die man sehen und berühren kann, Wegmarken, die uns zeigen, wo wir einmal entlanggegangen sind. Rheinhessen ist reich an solchen Wegmarken, und sie lassen uns viele Jahrtausende in die Vergangenheit zurückblicken.
Nun könnte man eigentlich von einem Archäologen erwarten, auf Basis des aktuellen Standes der Wissenschaft über diese Denkmäler zu berichten. Aber kann man beispielsweise einem vorgeschichtlichen Denkmal wie dem Langen Stein auf der Wörrstädter Höhe allein damit gerecht werden? Wissenschaftliche Erkenntnis ist nie eine endgültige Wahrheit, sie unterliegt einer ständigen Revision durch neue Fragestellungen und Ergebnisse: Kaum eine heute abgegebene Erklärung wird von zukünftigen Forschergenerationen gleichlautend wiederholt werden; in vielen Fällen ist sogar mit widersprechenden Hypothesen zu rechnen. Also muß jede Beschreibung von Denkmälern unserer Vergangenheit irgendwann veralten. Doch warum sollte man aus dieser Not nicht eine Tugend machen? Dies soll gelingen, indem der Fokus ganz gezielt auf jene archäologischen und historischen Denkmäler gelenkt wird, von denen überholte Meinungen und Erklärungen bekannt sind – und zwar aus dem Bereich der Sagen und Legenden, die früher allgemein verbreitet waren und auch in modernen Zeiten oft noch größere Wirkungskraft entfalten, als manche nüchterne wissenschaftliche Analyse. Die Auswahl der hier vorgestellten Denkmäler geschah also nach dem Kriterium, ob es eine ältere, sagenhafte Deutung dazu gibt. Anfängliche Befürchtungen, dabei könnten besonders wichtige Objekte außen vor bleiben, zerstreuten sich nach und nach; denn gerade jene Teile des kulturellen Erbes, die uns gut bekannt sind, werden regelhaft auch von frühen Meinungen zu ihrer Herkunft, ihrer Funktion oder ihrer Wirkung umwoben. Beginnen müssen wir in weit zurückliegenden Zeiten, teilweise älter als die Art Mensch selbst. Im Ergebnis werden viele Facetten der Kulturlandschaftsgenese von einer neuen Seite beleuchtet werden.
Die Quellen sind recht unterschiedlich, es wurde aber weitgehend auf ihre leichte Erreichbarkeit geachtet – so daß der Interessierte sie selbst studieren und eventuell zu anderen Interpretationen kommen kann. Hierfür ist auch die Angabe der Werke sowie weiterführender Literatur gedacht.
Autor: Peter Haupt
Erscheinungsjahr: 2010
489 Seiten im Format DIN A4, 229 Abbildungen, davon 169 in Farbe
Dateigrößen: epub: 24MB, pdf: 23MB
Preis: 18,90 Euro inkl. MwSt.
ISBN 13 ePub: 978-3-942593-03-8
ISBN 13 PDF: 978-3-942593-02-1